Die üblichen, im Handel erhältlichen Kabelbinder bestehen gewöhnlich aus dem Kunststoff Polyamid 6.6, da er extrem widerstandsfähig und fest ist. Doch es gibt auch Kabelbinder, die so konzipiert sind, dass sie eine deutlich höhere Elastizität sowie Knick- und Reißfestigkeit besitzen. Solche Exemplare bestehen aus dem Material Polyurethan, einem elastischen Kunstharz.
Polyurethane (Kurzzeichen PUR; im Sprachgebrauch auch PU) sind Kunststoffe oder Kunstharze, die aus der Polyadditionsreaktion von Dialkoholen (Diolen) beziehungsweise Polyolen mit Polyisocyanaten entstehen.
Kabelbinder aus Polyurethan
Aus Polyurethan werden zum Beispiel Schaumstoffe hergestellt, die Anwendung in Polstern, Reinigungsschwämme und Filtern finden, und auch als Gebäudedämmung (z.B. Abdichtung von Fensterrahmen) zum Einsatz kommen.
Kabelbinder aus Polyurethan werden aufgrund ihres weichen Materials auch Softkabelbinder genannt und eignen sich ideal zum Anbinden von Pflanzen in der Land- und Forstwirtschaft, wie etwa die Befestigung von kleinen Bäumen oder Rebstöcken. Gerne werden solche Binder auch zur Fixierung oder Bündelung von besonders empfindlichen Kabeln eingesetzt. Durch das weiche, dehnbare Material und die gerundeten Kanten besteht zudem auch keine Verletzungsgefahr mehr. Polyurethan ist also ein hervorragendes, vielseitig einsetzbares und langlebiges Produkt, das seit seiner Erfindung im Jahr 1937 in der heutigen Industrie nicht mehr wegzudenken ist.