Pistole, Klappmesser, Sturmhaube und Kabelbinder
Nicht schlecht gestaunt hatten die Polizisten, als sie in Bruck an der Leitha einen Verdächtigen näher unter die Lupe nahmen, der wegen des Verdachts auf versuchten Banküberfall festgenommen wurde. Neben einer geladenen Pistole, einem Klappmesser und einer Sturmhaube, hatte er nämlich auch Kabelbinder bei sich. Man kann nur Spekulationen darüber anstellen, wofür er diese brauchte. Jedoch liegt die Vermutung nahe, dass er die Kabelbinder verwenden wollte, um während des Überfalls Mitarbeiter oder Kunden zu fesseln. Diese Vermutung ist allerdings nicht so abwegig, denn auch die Polizei nutzt die günstigen Verbindungselemente, wenn nicht ausreichend Handschellen vorhanden sind.
Werkstoff Polamid PA 6.6
Gegen Ende der 1960er Jahre hat sich der Werkstoff Polamid PA 6.6 für die Herstellung der Verbindungselemente durchgesetzt. Dieser Stoff hat einen hohen Härtegrad, eine hohe Festigkeit und weitere Eigenschaften, die bei Verbindungselementen geschätzt werden. So behält dieser Stoff auch bei großer Wärmeeinwirkung seine Form und er wird von Alkalien, Ölen und Ölprodukten und zahlreichen Lösungsmitteln nicht angegriffen. Lediglich Säuren kann das Polyamid nur bis zu einem gewissen Grad widerstehen. Im Zuge der weiteren Entwicklung wurden auch weitere Stoffe, etwa Polyurethan, verwendet.
Dafür sind Kabelbinder eigentlich gedacht
Ursprünglich wurden die Kabelbinder entwickelt, um Kabel an Gegenständen fixieren zu können, oder für einen Zusammenhalt bei Kabelbäumen zu sorgen. Verwendet werden sie aber auch auf Baustellen, falls eine provisorische Montage notwendig ist, und auch als Hilfsmittel bei Verpackungen werden sie gerne eingesetzt. Erfunden wurden die praktischen Verbindungselemente übrigens von George M. Rapata während des Jahres 1954. Die Erfindung wurde in den folgenden Jahren kontinuierlich weiterentwickelt.