In der deutschen Hauptstadt haben die kleinen Kunststoffhelfer zurzeit ihren großen Auftritt.
Manch Fußgänger in Berlin wundert sich, wenn er dieser Tage die Straße des 17. Juni in der Nähe des Brandenburger Tores entlangflaniert. Die zahlreichen Linden, die hier die Straße säumen, stecken gut verpackt in grünen Säcken. Es handelt sich um 70 Jungbäume, vom Grünflächenamt Mitte mit einer raffinierten Verpackungsmethode aus Skandinavien ausgestattet: Doppelwandige Kunststoffsäcke aus Dänemark wurden mit Reißverschlüssen und Kabelbindern an den Stämmen der jungen Bäumchen befestigt. Wer jetzt glaubt, hier handele es sich um eine Methode, um die empfindlichen Bäume vor schädlichen Witterungseinflüssen, Umweltschmutz oder Vandalismus zu schützen, liegt falsch:
Tatsächlich werden sie auf diese Art und Weise bewässert. Einmal pro Woche füllt ein Tankwagen hundert Liter Wasser in die Säcke, das so nach und nach die Wurzeln mit Wasser berieselt eine bewährte Methode, um das Wachstum anzuregen und die jungen Bäume zu kräftigen. Der Kabelbinder hat sich dabei einmal mehr bewährt, doch über die Schönheit des Anblicks lässt sich streiten. Und so freuen sich nicht nur Fußballfans schon auf die Fanmeile am Brandenburger Tor zur WM 2014 auch Ästheten dürften frohlocken, wenn Kabelbinder und grüne Plastiksäcke im Juni für ein paar Wochen aus dem Blickfeld verschwinden.