"Wer hat`s erfunden?" Wir Schweizer machen wohltuende Kräterbonbons, die wohl die beste Schokolade und legendäre Zeitmesser, aber der Kabelbinder kommt aus Illinois.
Kabelbinder werden heute für viele Verwendungszwecke eingesetzt, jedoch war der Grundgedanke eigentlich nur eine bessere Abbindung von Kabelbäumen. Ursprünglich wurden solche entweder mit Draht oder Wachsband zusammengehalten. Dabei ist sowohl das Anbinden, als auch besonders das wieder Lösen eine zeitaufwändige Angelegenheit.
Mitte der 1950er Jahre, genau am 1. Oktober 1954, wurde dann schließlich dem Erfinder und Angestellten bei Illinois Tool Works George M. Rapata das Patent auf die Kabelbinder zugesprochen. Die vergleichsweise späte Erfindung des doch recht einfachen Prinzips des Kabelbinders geht auf das bisher fehlende Material Plastik zurück. Die ersten Binder waren noch nicht sehr ausgereift. Erst vier Jahre später kamen Kabelbinder, so wie wir sie heute kennen auf den Markt.
Weiterentwicklung der Kabelbinder durch Polyamid
Die Firma Thomas & Betts brachte Kabelbinder aus dem auch heute noch verwendeten Material Polyamid PA6.6 auf den Markt. Bis zu diesem Zeitpunkt wurden die Kabelbinder aus PVC hergestellt, welches sehr stark auf Umwelteinflüsse reagierte und auch schnell alterte. Daher kam der große Durchbruch der Kabelbinder erst mit der Entwicklung des Polyamids, vier Jahre nach ihrer Erfindung.
Dieser Kunststoff hat eine ganze Reihe interessanter und praktischer Eigenschaften. Das Material weist zum Beispiel auch bei hohen Temperaturen noch eine sehr gute Formbeständigkeit auf, ist selbstlöschend und flammenhemmend. Des Weiteren zeigt es eine hohe Abriebfestigkeit, sowie eine starke Beständigkeit gegen Schmierfette, Chloratlösungen, Alkalinen und Ölen.