Eine satirische Würdigung des Kabelbinders
Kabelbinder in Kölle: Eine satirische Würdigung des "Wunderwerks der Technik".
Nicht nur zur Karnevalszeit kommt dem Kabelbinder in Köln große Bedeutung zu.
Endlich erhält der Kabelbinder die Würdigung, die er schon längst verdient hat! Unter der Überschrift "Was die Stadt zusammenhält" sang der Kölner Stadt-Anzeiger am 14. Februar ein wahres Loblied auf dieses, so wörtlich, "gleichermaßen unscheinbare wie unterschätzte Wunderwerk der Technik, das aus einem Provisorium einen Dauerzustand macht." Ein Schelm, der Böses dabei denkt In dem witzigen Artikel, der satirisch die desolate Infrastruktur der Stadt aufs Korn nimmt, werden die Anwendungsgebiete des Kabelbinders in der Kölner Innenstadt aufgezählt, und das Fazit lautet: Ohne Kabelbinder wäre Köln nicht, was es ist ja, wahrscheinlich wäre es sogar längst zusammengebrochen! Denn schwarzer Kabelbinder fixiert hier u. a. die Deckel maroder Straßenlaternen, die aus ihrer Fassung zu fallen drohen, seit ihnen der Sturm zugesetzt hat. 182 Lampen an der Kölner Zoobrücke sind es insgesamt, die solcherart von der Rhein-Energie gesichert wurden. Im Artikel heißt es dazu: "Fassungslos ob seiner Genialität stehen wir vor diesem kölschen Kunstwerk. 180 Leuchtkörper, versehen mit einem dezenten Trauerflor aus Plastik, beklagen schweigend den Zustand dieser Stadt. Auf einer Brücke, deren tausend Füße leise vor sich hin bröseln." Und so bleibt dem Autor schließlich nur ein Vorschlag, um dem Kabelbinder ein angemessenes Denkmal zu setzen die Kölner sollten einen neuen Karnevalsorden erfinden: den Sicherheitskabelbinder am Bande