Rizinus, auch genannt der Wunderbaum, ist eine ganz besondere Pflanze, die in vielen verschiedenen Bereichen weltweit verwendet wird. Dieses Bäumchen wird gebraucht als Zierpflanze, in der Ethnomedizin, in der Allgemeinmedizin, in der Energiegewinnung, in der chemischen Industrie vor allem für Kosmetikartikel und in der Kunststofferzeugung. Der Name "ricinus" kommt aus dem Lateinischen und bedeutet Zecke, da die Samen der Pflanze in ihrer Form an Zecken erinnern.
Die Kunststofferzeugung
Das Öl des Baumes, das sogenannte Rizinusöl, wird auch für die Herstellung von Polyurethan Kunststoffe benötigt. Dieses Öl ist das einzige in großen Mengen verfügbare pflanzliche Öl, das die notwendige OH-Funktionalität hat, um mit Di- oder Polyisocyanaten und Polyurethanpolymeren zu reagieren. Normalerweise werden für diesen Kunststoff auf Erdöl basierende Rohstoffe verwendet. Erdöl ist einer der wertvollsten Rohstoffe, die in ihrer Produktion ein hohes Ausmaß an Treibausgasen erzeugen und, wenn der Mensch so weitermacht, bald komplett aufgebraucht sind.
Der pflanzliche Kabelbinder
Das Rizinusöl wird somit mittlerweile auch für die Erzeugung von Kabelbindern verwendet. Der Kunststoff Polyamid PA11 wird aus dem Wunderbaumöl gewonnen und dieser ist in vielen Bereichen sogar besser als standardmäßige Varianten von Kunststoffen, die genutzt werden. Besondere Fähigkeiten von dem BIO-Kabelbinder sind die Resistenz gegen viele Chemikalien und die Widerstandskraft gegen UV Strahlung. Im Speziellen ist diese Art prädestiniert für die Verwendung bei küstennahen Solaranlagen oder Offshore Windparks. Denn wenn sich die salzhaltige Luft mit dem Zink, das in galvanisiertem Stahl vorkommt, verbindet, entsteht ein sehr aggressives Zinkchlorid, das einen "normalen" Kabelbinder beschädigen würde.
Mit solchen besonderen Kabelbindern kann nicht nur die Umwelt geschützt, sondern auch die Wartungskosten reduziert werden.