Kabelbinder im Einsatz für die Kunst

Ökkes Yildirim verwendet Kabelbinder für seine spektakulären Aktionen.

Was Kabelbinder alles kann: Künstler und Büdchenbesitzer Ökkes Yildirim, Bürger der rheinischen Stadt Oberbilk mit türkischen Wurzeln, hatte 2012 im Vorfeld des Eurovision Song Contest für Aufmerksamkeit gesorgt. In der Heimatstadt des Künstlers Joseph Beuys, von dem die bekannte Aussage stammt, dass jeder Mensch ein Künstler sei, hat sich Yildirim als solcher betätigt und insgesamt 208 Gitarren mit Kabelbindern in die Bäume rund um sein Café gehängt. Die Instrumente sollten ein Zeichen der Völkerverständigung sein, denn zum einen ließ er die Aktion am Tag des kurdischen Frühlingsfestes (Newroz) vom Stapel, zum anderen installierte er in jedem Baum genau 13 Gitarren ein Zahlensymbol für Christus und seine Jünger.

Die "Hängung" gefiel den Bürgern vor einem Jahr sehr gut, obwohl die Stadt sich Zeit mit der Genehmigung ließ. Dank der Kabelbinder waren die behördlichen Bedenken, es könne jemandem eine Gitarre auf den Kopf fallen, unbegründet. In diesem Jahr würde Ökkes Yildirim gern wieder etwas Interessantes in die Bäume hängen: Hampelmänner möchte er diesmal in den Zweigen anbringen, übergroß und von ihm gemeinsam mit Kita-Kindern bemalt, als Zeichen gegen phantasieloses Spielzeug der Gegenwart. Doch diesmal stellt sich die Stadt quer und wird wohl keine Genehmigung erteilen. Yildirim ist enttäuscht: "Dabei wollte ich die leichteren Hampelmänner genau so aufhängen, wie die Stadt es mir bei den Gitarren vorgeschrieben hat, nämlich mit Kabelbinder."

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